Unsere Themen

Am 14. März 2021 tritt zum ersten Mal die Bürgerliste Kirchhain zur hiesigen Kommunalwahl an. Was uns eint, ist der Gedanke, dass viele Dinge in unserer Gemeinde gut, aber manche auch verbesserungswürdig sind. Wir wollen nicht alles besser wissen, aber natürlich vieles besser machen. Auch wenn das Vertreten individueller Standpunkte ein Schwerpunkt unseres Leitbildes ist, haben unsere Kandidaten auch Schnittmengen in ihren Absichten und Meinungen. Die wichtigsten Themen und Ideen, bei denen all unsere Kandidaten ähnliche Standpunkte vertreten, haben wir hier für Sie aufgelistet

Unsere vollständige und aktuelle Themenliste zum Ausdrucken oder für unterwegs.

1. Bürgernähe, Transparenz und echte Bürgerbeteiligung

 Derzeit haben Bürgerinnen und Bürger in den öffentlichen Sitzungen wie zum Beispiel der Stadtverordnetenversammlung grundsätzlich kein Rederecht.Wir sind für die Einführung eines generellen Rederechts in Form einer Bürgerfragestunde als zusätzlichen Tagesordnungspunkt. Wünschenswert wäre zum Beispiel ein festes Zeitfenster von 15-20 Minuten in denen Bürgerinnen und Bürger Ihre Fragen an die Stadtverordneten und den Magistrat richten können. Ebenso möglich ist es, Fragen (zum Beispiel mit komplexen Sachverhalten) vorab in schriftlicher Form einzureichen, welche dann während der Bürgerfragestunde beantwortet werden können und dem Fragesteller die Möglichkeit zu Nachfragen geben. Mit der Bürgerfragestunde möchten wir die Bürgerinnen und Bürger stärker in kommunalpolitische Entscheidungsprozesse einbinden, Bürgerbeteiligung in den öffentlichen Gremien ausbauen und somit den Dialog und das Verständnis zwischen der Bevölkerung auf der einen Seite und Stadtverordneten und Magistrat auf der anderen Seite fördern.  
 

Nicht jeder, der möchte, hat die Zeit oder Möglichkeit, eine der öffentlichen Sitzungen als Zuschauer zu besuchen – und Corona macht das nicht einfacher. Wer sich nachträglich über in den Gremien besprochene Inhalte informieren möchte, kann dies nur kostenpflichtig über die Lokalzeitung oder das Sitzungsprotokoll tun. Diese beiden Informationsquellen haben jedoch den Nachteil, dass sie nur einen kleinen Teil der Inhalte abbilden können.

Wir von der Bürgerliste Kirchhain sind der Meinung, dass sich die Gremien zeitgemäßen Informationsmedien gegenüber öffnen sollten. Die Online-Bereitstellung der Sitzungsinhalte in Form vollständiger Video- oder Tonaufzeichnungen, sehen wir als eine weitere wichtige Kommunikationsform zwischen Kommunalpolitik und Bürgerschaft.

Sie schafft darüber hinaus die Möglichkeit, dass sich Bürgerinnen und Bürger zeitlich flexibel, barrierefrei sowie aus erster Hand – und auf Wunsch, ganz gezielt über einzelne Inhalte einer Sitzung – informieren können.

Wir finden, dass man in der heutigen Zeit und mit dem Antritt eines öffentlichen Mandats auch dazu bereit sein sollte, die eigenen Persönlichkeitsrechte hinter eine möglichst bürgernahe Kommunalpolitik – wie mit unserem Vorschlag der Medienöffentlichkeit beabsichtigt – zu stellen.

Denn je besser die Bürgerinnen und Bürger über die aktuellen Geschehnisse informiert sind, desto eher werden kommunalpolitische Entscheidungsfindungen nachvollziehbar.

 
 
 
  
 

Wie schnell kann es passieren, dass geringfügige Anschaffungen, wie ein fehlender Mülleimer an einer beliebten Spazierstrecke im Haushaltsbedarf übersehen wird? Auf der anderen Seite kann ein innovatives Projekt eines Vereins nicht gefördert werden, weil dafür kein Budget im Haushalt vorgesehen ist.

Wir setzen uns dafür ein, dass zukünftig Bürgerinnen und Bürger selbst entscheiden dürfen, wofür ein Teil des Haushaltes der Stadt Kirchhain verwendet werden soll. Angedacht ist zunächst ein Budget von 10.000 – 25.000 Euro pro Jahr, das im Fall erfolgreicher Testphasen weiter angehoben werden kann. Die Bürgerinnen und Bürger Kirchhains sollen sich einerseits durch eigene Ideen und Vorschläge einbringen können aber auch indem sie selbst über vorgeschlagene Projekte diskutieren und abstimmen. Dazwischen möchten wir die Verwaltung schalten, welche die vorgeschlagenen Projekte bei Bedarf auf ihre Durchführbarkeit hin überprüft und eine Kostenermittlung durchführt. Mit dem Bürgerhaushalt möchten wir sicherstellen, dass die Bevölkerung stärker in Entscheidungen eingebunden, Interesse an Kommunalpolitik geweckt und Raum für innovative Impulse zur Stadt- und Dorfentwicklung geschaffen wird.

 
 
 
  
 

Vielerorts werden Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Mitgestaltung ihrer Stadt eingebunden. Sie debattieren gemeinsam mit ihrer Kommunalvertretung und finden die besten Lösungen für ihre Gesellschaft.Möglich macht das eine kostenlose Bürgerbeteiligungssoftware namens „CONSUL“. Die von der UN ausgezeichnete Open Source-Software kommt heute schon in 34 Ländern und in mehr als 100 Städten und Organisationen zum Einsatz. Millionen Menschen nutzen sie regelmäßig, um Gesetzesideen einzubringen, über die städtische Mittelverwendung abzustimmen oder um über drängende Probleme in ihren Vierteln zu diskutieren.

Wir möchten diese Software auch in Kirchhain nutzen, damit sich Bürgerinnen und Bürger zukünftig aktiv in die Gestaltung Kirchhains einbringen können. Beispielsweise bei Abstimmungen (z.B. Bürgerhaushalt), durch Vorschläge (auch zu Satzungsänderungen) und in Diskussionen.

 
 
 
  

2. Digitalisierung

 

WLAN-Hotspots fördern die Attraktivität der Städte, denn der Service zieht neue Kunden oder Passanten an oder steigert ihre Verweildauer. Dafür steigt der potenzielle Umsatz des Anbieters oder der umliegenden Geschäfte.

Für Nutzer sind kostenlose WLAN-Hotspots eine Möglichkeit, ohne Kosten für mobile Datenflatrates unterwegs im Internet zu surfen. Das spart Geld und kann außerdem eine schöne Alternative sein, wenn Wartezeiten zu überbrücken sind.

Durch die WLAN Förderung „Digitale Dorflinde“ ist ein guter Anfang zum Ausbau solcher Hotspots in Kirchhain gemacht worden. Doch gibt es noch viele weitere Standorte (z.B. Bahnhofsbereich Kirchhain, Hunburgturm, Burgholz, Dorfkern Sindersfeld, etc.) wo ein solcher Hotspot sinnvoll wäre und für deren Errichtung wir uns einsetzen möchten.

  
 
Statistisch gesehen sucht jeder von uns alle fünf Jahre ein Bürgerbüro auf, um z.B. eine Wohnung oder einen Hund anzumelden oder einen Park- oder Personalausweis zu beantragen. Eine moderne serviceorientierte Verwaltung muss den Bürgerinnen und Bürgern entgegenkommen. Digitale Angebote werden dabei in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Mit einem digitalen Serviceportal in Kirchhain stünden den Bürgerinnen und Bürgern nicht nur umfangreiche Verwaltungsinformationen, sondern auch immer mehr Dienstleistungen rund um die Uhr zur Verfügung. Außerdem würde es Bürgerinnen und Bürger nicht nur zeitaufwändige Behördengänge ersparen, sondern auch Verwaltungsvorgänge beschleunigen.
 
 
 
  
 
Digitalisierung im Einzelhandel spielt eine immer wichtigere Rolle – das hat nicht zuletzt auch die Corona-Pandemie verdeutlicht. Digitale Sichtbarkeit ist dabei immer wieder eines der Schlagwörter. Immer mehr Einzelhändler möchten mit ihren Produkten online gefunden werden und sich präsentieren. Häufig ist das aber mit sehr viel zeitlichem und finanziellen Aufwand verbunden, der durch zahlreiche Rechtsvorschriften noch verstärkt wird.
 
Wir möchten uns dafür stark machen, Kirchhainer Einzelhändler und Direktvermarkter unter dem Dach eines lokalen oder regionalen Einkaufsportals (z.B. zusammen mit Rauschenberg und Amöneburg) zu vereinen. Beispiele dafür, wie so ein Einkaufsportal aussehen könnte, gibt es mittlerweile zahlreiche (z.B. Fritzlar, Siegen oder Attendorn). Unter dem Motto „Lokal einkaufen, online shoppen“ könnten auch in Kirchhain Bürgerinnen und Bürger Produkte und Spezialitäten aus der Region entdecken, bestellen und diese entweder selbst abholen oder sich an die Haustür liefern lassen.
  
 
Marburg hat es vorgemacht und auch Stadtallendorf hat ihn – den digitalen Stadtgutschein. Der Vorteil eines Stadtgutscheins liegt dabei auf der Hand: Der Gutschein kann in vielen Geschäften erworben und bei zahlreichen Akzeptanzstellen im Gemeindegebiet eingelöst werden.
 
Auch Kirchhain plant die Einführung eines eigenen Stadtgutscheins. Ob dieser aber digitalisiert sein wird, ist noch offen. Wir möchten uns für eine digitale Gutscheinabwicklung einsetzen, damit Betreiber und Endkunden den Stadtgutschein möglichst unkompliziert und fehlerfrei einsetzen können. Dabei wäre uns wichtig, dass die Gutscheine kostenlos über bestehende technische Infrastruktur der Geschäfte (Smartphone, Tablet, Laptop, PC oder PC-Kasse) eingelöst werden können, um so möglichst viele Akzeptanzstellen zu schaffen und damit gleichzeitig die Attraktivität eines solchen Gutscheins zu steigern.
  

3. Wirtschaft

 

Eine attraktive Stadt braucht eine belebte Innenstadt, mit allem, was dazugehört.  Insbesondere vielfältige Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten und abwechslungsreiche Gastronomie laden Besucher und Einheimische zum erweilen ein. Doch das „Ladensterben“ machte in der Vergangenheit auch vor Kirchhain nicht halt.

Dagegen wurden seitens der Verantwortlichen schon erste Schritte unternommen. Veranstaltungen und Aktionen der Stadt und des Verkehrsvereins bieten gute Grundlagen zur Belebung der Innenstadt, deren weiteren Ausbau wir unterstützen möchten. Dabei halten wir es für sinnvoll, nicht nur auf Ein-Tages-Events zu setzen, sondern auch auf Mehr-Tages-Aktionen (z.B. Ausstellungen, Themenaktionen), die Anreize mit längerer Laufzeit für einen Besuch der Innenstadt bieten.

  
 Abbau von Leerständen, Schaffung von Verkaufsflächen durch Einführrung einer Förderrichtlinie Der Abbau von Leerständen bedeutet in unseren Augen nicht, ein Geschäft durch ein Büro zu ersetzen oder eine Kneipe in Wohnraum umzuwandeln. Wir möchten die Verkaufsflächen in der Innenstadt erhalten und Anreize für Neuansiedlungen schaffen. Um die Innenstadt als zentralen Versorgungsbereich nachhaltig zu stärken und eine attraktive Angebots- und Sortimentsvielfalt dauerhaft sicherzustellen, machen wir uns für die Einführung von Richtlinien zur Förderung der Ansiedlung und Fortführung von Einzelhandelsgeschäften und Gastronomiebetrieben in der Kirchhainer Innenstadt stark.

Ganz konkret bedeutet dies, dass zunächst durch Befragungen in der Bevölkerung ermittelt werden soll, welcher Bedarf überhaupt besteht und welche Geschäftsbereiche infolgedessen mehr oder weniger stark gefördert werden sollen.

Die Förderung selbst kann dann durch zeitlich begrenzte finanzielle Zuwendungen, abhängig von der Ladenfläche erfolgen – aber auch durch Unterstützung der Stadt bei Marketingmaßnahmen (z.B. Eröffnungsbesuch mit Pressebericht und kostenfreier Erlaubnis für Sonderwerbung im öffentlichen Raum, Promotion über das Branchenportal und Social-Media-Kanäle der Stadt).

Dieses Konzept wäre auch auf die einzelnen Dorfkerne übertragbar.
  
 

Als Bürgerliste möchten wir über die bisher genannten Maßnahmen hinaus unterstützend tätig sein. Belohnungssysteme für Stammkunden der Innenstadt können nicht nur zur Kundenbindung beitragen, sondern auch weitere Anreize für einen Besuch schaffen.

So könnten Kunden der Innenstadt das Privileg des Frei-Parkens erlangen, wenn eine gewisse Anzahl von Einkäufen über die KirchhainCARD abgewickelt wurde – um nur ein Beispiel zu nennen.

  
 
Eine Stadtmarke ist kein Luxus, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Und auch
hier lassen wir uns von Marburg und Stadtallendorf inspirieren, die es geschafft haben,
mit ihrem Stadtmarketing Maßnahmen und Projekte zentral zu koordinieren und unter
einem einheitlichen Erscheinungsbild zu vereinen.
Auch in Kirchhain könnte ein Verein oder eine Agentur ein eigenes Stadtmarketing aufbauen
und so ähnlich erfolgreiche Aktionen, wie z.B. MARBURG-LIEBE, den Marburger Freiraum oder das Heimatshoppen auf die Beine stellen.
  
 
Wir möchten die guten ersten Anfänge, die mit dem Händlerportal auf der Homepage der Stadt Kirchhain gemacht wurden, weiterdenken.
So sollten Händler und Unternehmer die Möglichkeit haben, ihre Einträge zu verschlagworten und der Nutzer könnte so mit Suchbegriffen, den entsprechenden lokalen Dienstleister schneller auffinden.
  

4. Familie, Soziales und Kultur

 

Kirchhain macht sich als Wohnstadt für junge Familien stark. Wir möchten daher, dass sich Kinder und Eltern in Zukunft auf einen Kindergartenbzw. Betreuungsplatz verlassen können und für jedes Kind auch ein fester Kindergartenplatz zur Verfügung steht. Übergangs- und Containerlösungen müssen der Vergangenheit angehören.

Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass das 2020 von der Stadt abgeschaffte Grundschulbetreuungsangebot bis 17:00 Uhr den Eltern wieder zur Verfügung gestellt wird.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss sichergestellt sein!

  
 

Insgesamt ist Kirchhain im Gesundheitsbereich gut aufgestellt. Allerdings sehen wir ein Defizit in der Versorgung, wenn es um Hausärzte geht. Kirchhain und vor allem die Stadtteile zählen zum ländlichen Raum und sind daher, wenn man den aktuellen Trend betrachtet, nicht attraktiv für angehende Allgemeinmediziner.

Wir möchten uns dafür einsetzen, dass die Stadt Kirchhain Anreize schafft, um dieser Problematik entgegenzuwirken. Modelle dafür gibt es bereits in anderen Landkreisen Deutschlands, an denen man sich orientieren kann. So erhalten z.B. Mediziner, die ihr Studium abgeschlossen haben und ihre Facharztausbildung zum Allgemeinmediziner im Landkreis Verden absolvieren, Fortbildungsgutscheine (Kreisverdener Modell).

Eine weitere Möglichkeit wäre es, ein Genossenschaftsmodell zu etablieren. Hierbei könnten junge Ärzte die das unternehmerische Risiko scheuen, das mit der Gründung und dem Betrieb einer eigenen Praxis verbunden ist, über eine Genossenschaft angestellt werden. Die Genossenschaft würde sich dabei vor allem um den kaufmännischen Bereich kümmern und die Ärzte um den medizinischen, während sie aber gleichzeitig mehr Freiheiten haben, als in einer Klinik.

  
 

Da der demographische Wandel auch an uns nicht vorüberzieht, machen wir uns für die Gründung von Alten- und Pflegewohngemeinschaften stark. Hierbei kann es sich sowohl um einfache Wohngemeinschaften, oder sogar um Pflege-Wohngemeinschaften wie z.B. beim Mardorfer Leuchturm Projekt inkl. ansässigem Pflegedienst handeln.

Beide Varianten sollten natürlich in altersgerechten Wohnanlagen angesiedelt werden. Auch müssen dabei die Bürgerinnen und Bürger, der Seniorenberat und die Kirchhainer Vereine, wie z.B. ein soziales Netzwerk Kirchahin und die AWO aber auch Ärzte und Pflegedienste miteinbezogen werden.

  
 
Kirchhain bietet kaum Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung für Kinder- und Jugendliche. Dabei könnte ein Projekt, ähnlich wie das des Stadtallendorfer Jumpers, Abhilfe schaffen.
 
Hier gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten und Angebote, wie beispielsweise eine Hüpfburg, Bobycars und weitere Spielgeräte für kleine Kinder, bis hin zum Billard-Tisch, Kicker und Halfpipe für die Größeren. Auch ein Café zum gesellschaftlichen Austausch ist an die Anlage angeschlossen. Dieses könnte man auch mit einer Veranstaltungsstätte
für Alt und Jung verbinden. So hätte jeder etwas davon.
  
 
Um bedarfsgerechte Lösungen zu schaffen, darf die Planung von Großprojekten nicht an den späteren Nutzern vorbeigeführt werden. Dazu müssen die Bürgerinnen und Bürger intensiv in solche Prozesse mit eingebunden und auch ihre Ideen und Vorschläge gehört werden, anstatt sie in einer Bürgerversammlung lediglich vor vollendete Tatsachen zu stellen.

Die Sanierung des Freibades ist ein solches Großprojekt, das verdeutlicht, wie wichtig eine bedarfsgerechte Planung sein kann. Denn wenn hier die Besucher aufgrund einer Fehlplanung ausbleiben, kann das Bad auch nicht kostendeckend betrieben werden. Außerdem kann es die Attraktivität des Standorts Kirchhain – vor allem als Wohnstadt – nicht in gewünschtem Maße steigern.
 
  
 
Das große Außengelände des Freibades bietet neben dem eigentlichen Badebetrieb viel kreatives Potenzial für die Durchführung von Veranstaltungen, Aktionen und Events, welche neben ihrer Funktion als zusätzliche Einnahmequelle für die Aufrechterhaltung des Schwimmbetriebs auch der nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität in Kirchhain dienen würden.
 
Darüber hinaus könnten sich einige Events im Freibad zu besonders attraktiven Publikumsmagneten entwickeln, die zukünftig Besucher aus der ganzen Region nach Kirchhain locken würden.
 
Die Initiative „Freibad Kirchhain – Erhalten. Erneuern. Erleben.“ hat bereits zahlreiche solcher Aktions- und Veranstaltungsideen recherchiert und ausgearbeitet. Die Bürgerliste Kirchhain unterstützt die Bestrebungen, zukünftig nicht nur in der Innenstadt, sondern auch im Freibad Aktionen und Veranstaltungen durchzuführen, die
dazu beitragen, das Freibad als Begegnungsort für Jung und Alt zu etablieren.
 
  

5. Verkehr, Umwelt und Nachhaltigkeit

 

Unsere Erde ist einmalig. Dennoch sägen wir allzu oft an dem Ast, auf dem wir sitzen. Wir müssen daher unseren Beitrag auf lokaler Ebene leisten, dieses Verhalten zu ändern.

Daher möchten wir, dass Beschlüsse immer auf Aspekte der Nachhaltigkeit hin überprüft werden. Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Ökologie sind keine Gegensätze. Langfristiges Denken besteht nicht nur aus ökologischen, sondern auch ökonomischen und sozialen Überlegungen.

  
 

Free Floating, Car Pooling, Carsharing oder auch Multimodalität – die Mobilität von morgen bringt viele neue Begriffe mit sich.

In den Großstädten geht der Trend weg vom eigenen Auto, hin zu Angeboten, die esz.B. ermöglichen, sich dieses mit anderen zu teilen. Individuelle Mobilität, gepaart mit dem Vorteil, sich nicht um Instandhaltung, Versicherung und Co. kümmern zu müssen, lockt zahlreiche Nutzer. Darüber hinaus, tragen die Angebote dazu bei, den benötigten Parkraum in den Städten zu reduzieren.

Wir möchten uns dafür einsetzen, dass im Kirchhainer Raum solche Möglichkeiten der „shared mobility“ umfangreich genutzt werden können – gerade von Menschen, die sich kein eigenes Auto leisten können – oder wollen, da sie z.B. nicht jeden Tag darauf angewiesen sind.

  
 

Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich schon über in der Landschaft herumliegende Einwegverpackungen geärgert. Hier ist es mal der Kaffeebecher, dort der Pizzakarton. Eine Lösung für dieses Problem ist es, diesen Müll erst gar nicht entstehen zu lassen.

Dort, wo wir dazu die Möglichkeit haben, möchten wir deshalb darauf hinwirken, dass z.B. Geschäfte und Bringdienste zukünftig auf Mehrwegsysteme setzen. Das kommende EU-Verbot für Einwegplastik hat jetzt schon verschiedene Lösungen im Mehrwegbereich als Alternative auf den Plan gerufen, die auch in Kirchhain eingesetzt werden
könnten. Wenn es sich dann noch um einheitliche Verpackungen handelt, wie z.B. der Kaffeebecher, der beim Bäcker A gekauft und beim Bäcker B abgegeben werden kann, dann steigert das darüber hinaus die Nutzerfreundlichkeit und führt zu mehr Anwendungenund weniger Müll.

  
 
In Kirchhain und den Stadtteillen gibt es viele Stellen, an denen der Verkehr unserer Meinung nach „suboptimal“ fließt. Am Feldweg beim Busbahnhof, darf man häufig warten, wenn einem ein Fahrzeug entgegenkommt, in der Brießelstraße wissen geschätzt neun von zehn Autofahrer nicht, wo Vorfahrten zu achten sind und in der Brüder-Grimm-Straße wird gerne in der Kurve geparkt, was hin und wieder zu heiklen Situationen führt. Dies sind nur einige wenige Beispiele dafür, an welchen Stellen es verkehrstechnisch hakt.
 
Wir möchten diese „Flaschenhälse“ (gerade an stark befahrenen Stellen) und Gefahrenpunkte mit Hilfe der zuständigen Behörden beseitigen, damit die Bürgerinnen und Bürger sicher und entspannt durch Kirchhain fahren können.
  
 
Das wir in Deutschland regenerative Energie benötigen, ist vielen klar. Um den Ausbau dazu notwendiger Anlagen besser fördern zu können und deren Akzeptanz zu erhöhen, möchte sich die Bürgerliste Kirchhain dafür einsetzen, dass die Bürgerinnen und Bürger zukünftig direkt von solchen Anlagen profitieren.
 
Auch hierfür gibt es bereits erprobte Modelle im Bereich der aktiven finanziellen Teilhabe (z.B. Bürgerwindrad) oder der passiven finanziellen Teilhabe (vergünstigte Strompreise für Anwohner, Zahlungen an die Bürgerstiftung oder andere gemeinwohlorientierte Ausgleichszahlungen), von denen wir uns inspirieren lassen möchten.
  
 
Der Erhalt von Straßen gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge und ist damit eine der ureigensten Aufgaben der Stadt. Die Verkehrswege stehen allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verügung. Ihre Sanierung sollte deshalb eine Aufgabe der Allgemeinheit sein. 
 
Die bisher in Kirchhain praktizierte Finanzierung über Straßensanierungsbeiträge ist ungerecht und kann in Einzelfällen bei den betroffenen Grundstückseigentümern zu einem finanziellen Desaster, ja zum persönlichen Bankrott führen. 
 
Wir möchten gemeinsam mit den Gremien sowie den Bürgerinnen und Bürgern eine Lösung erarbeiten, welche weniger belastend und gerechter für alle ist.
 
  

6. Finanzen und Haushalt

 

Grundlage für die Finanzierung von Infrastruktur, Sozialem, Wohnen, Nahversorgung oder Freizeit ist eine solide Haushaltsführung.  Durch die Corona-Pandemie wird der Haushalt zukünftig engmaschiger gestrickt werden müssen, als wir uns das alle wünschen würden. Den Mindereinnahmen stehen u.a. Aufwendungen für größere Projekte (KiTa, Freibad, Bahnhof) gegenüber.

Als Bürgerliste Kirchhain stellen wir auch die Haushaltsplanung betreffend die Frage: „Was möchten wir der nächsten Generation hinterlassen?“. Dabei steht für uns der Aspekt der Nachhaltigkeit selbstverständlich an erster Stelle und ein ausgeglichener Haushalt ist dabei ein wichtiger Faktor.

   

 

 

Schlank und rank präsentiert sich der aktuelle Haushaltsplan 2020 der Stadt Kirchhain auf knapp über 500 Seiten – und beim Haushaltsplanentwurf für 2021 sieht es seitenmäßig nicht viel besser aus. Das mag zwar buchhalterisch korrekt und wichtig als Nachschlagewerk für Stadtverordnete sein, aber wir wünschen uns für die Bürgerinnen und Bürger Kirchhains eine verständlichere Lösung. Eine, bei der sie schneller und übersichtlicher nachvollziehen können in welche Töpfe wieviel Geld fließt. Eine Lösung dafür bietet die vom Hessischen Städtetag empfohlene Plattform haushaltsdaten.de, welche bereits in anderen Kommunen zum Einsatz kommt und deren Haushalte nicht nur verständlich, sondern auch interaktiv präsentiert.

  
 

Wie bereits erwähnt, streben wir im Sinne der Nachhaltigkeit einen ausgeglichenen Haushalt an. Daher sollten die Kosten der Stadt stets im Auge behalten, kritisch hinterfragt und unnötige Ausgaben vermieden werden.